3D-Scans von Akroteren des Pergamonaltars
Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin
Abschlussbericht zur Förderung von 3D-Scans von Akroterfiguren des Pergamonaltars für die Herstellung eines Altarmodells
Dank der Unterstützung der Carl-Humann-Stiftung konnte die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin 3D-Scans von insgesamt fünf Akroterfiguren vom Dach des Pergamonaltars anfertigen lassen. Ziel des Projekts war es, diese Scans in einen digitalen Datensatz zu überführen, aus dem ein Modell des Pergamonaltars im Maßstab 1:20 erstellt wird. Dieses Modell wird künftig im Altarsaal des Pergamonmuseums als Bestandteil der neuen Dauerausstellung zu sehen sein.
Die Scans wurden von Frau Lyubov Dimova, Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Architektur und Visualisierung von Prof. Dominik Lengyel an der BTU Cottbus, mit Hilfe eines Handscanners durchgeführt. Gescannt wurden sowohl im Rahmen der Ausstellung „Pergamonmuseum: Das Panorama“ präsentierte Figuren als auch solche im Depot. Für jedes Objekt wurde mehrere Stunden lang ein sorgfältiger Scanprozess durchgeführt. Anschließend erfolgte eine erste automatische Umwandlung der Daten in digitale 3D-Modelle.
Diese Rohdaten wurden im nächsten Schritt manuell überarbeitet: Fehlende Bereiche, die vom Scanner nicht erfasst wurden, mussten ergänzt, Details anhand der Originale überprüft und bei Bedarf korrigiert werden. Die so überarbeiteten Modelle wurden anschließend in die bestehenden Vektordaten des Architekturmodells eingebunden. In enger Abstimmung zwischen der Antikensammlung und der BTU Cottbus entstanden so digitale Rekonstruktionen der Akroterfiguren auf dem Dach des Pergamonaltars, die einen Eindruck des ursprünglichen Erscheinungsbilds vermitteln sollen.
Dabei wurde bewusst auf den Anspruch einer vermeintlich historisch exakten Rekonstruktion verzichtet – denn angesichts fehlender Fundkontexte und des oft lückenhaften Erhaltungszustands wäre eine solche Genauigkeit nicht realistisch. Stattdessen lag der Fokus darauf, den Besucherinnen und Besuchern der zukünftigen Dauerausstellung eine eindrucksvolle Vorstellung zu geben: von der einst dichten Anordnung der Viergespanne und Götterfiguren einerseits und von der fragmentarischen Erhaltung der originalen Figuren andererseits.
Das Ergebnis dieser Arbeiten wird ab 2027 in der neu eröffneten Dauerausstellung im Pergamonmuseum der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Antikensammlung dankt der Carl-Humann-Stiftung auch an dieser Stelle herzlich für ihre Förderung, durch die das Architekturmodell in Präzision und Aussagekraft deutlich gewinnen konnte.