Die Carl-Humann-Stiftung

Die Carl-Humann-Stiftung wurde 1958, seinerzeit unter dem Namen »Hermann-Bröckelschen-Stiftung Carl Humann zum Gedächtnis«, gegründet. Ihr erster Stifter, der Bankier Hermann Bröckelschen, hat ihr damals die Aufgabe gestellt, »das wissenschaftlich wertvolle Lebenswerk des Entdeckers von Pergamon als des Bahnbrechers deutscher Archäologie in Kleinasien zu sammeln und zu sichern, die Veröffentlichung dieser Leistung, vor allem auch bei der Jugend, durch Bereitstellen von Geldmitteln zu ermöglichen und weitere Aufgaben der Archäologie und der Kunstgeschichte durch Zuschüsse zu unterstützen«.

Pergamonmuseum, Johannes Laurentius

In den fünfzig Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung diesen Zweck auf vorbildliche Weise erfüllt. In einer eigens dafür gegründeten Schriftenreihe sind mit Unterstützung der Stiftung acht Bände erschienen, von denen hier vor allem zwei genannt seien:
Eduard Schulte, »Der Pergamon-Altar entdeckt, beschrieben und gezeichnet von Carl Humann«, 1959, mit Reproduktionen der Originalzeichnungen des Entdeckers des Altars, Carl Humann; Friedrich Karl Dörner und Eleonore Dörner, »Von Pergamon zum Nemrud Dagh – Die archäologischen Entdeckungen Carl Humanns«, 1989.

Die Stiftung hat im Sinne ihrer Satzung auch andere Publikationen unterstützt, zum Beispiel den von Wolfram Hoepfner 1997 herausgegebenen, viel beachteten Berichtsband über das inter­nationale Berliner Kolloquium »Kult und Kultbauten auf der Akropolis«, sowie mehrfach wissenschaftliche Studienreisen und wissenschaftliche Arbeiten, darunter herausragende Dissertationen.
Das Pergamonmuseum der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz konnte 1995/96 mit einem namhaften Beitrag der Stiftung das Modell des Pergamonaltars im Maßstab 1:20 realisieren, das seither im großen Saal des Museums jährlich mehr als einer Million Besuchern das Verständnis des großartigen Monuments erleichtert.

2002 beschloss der Vorstand, die Aktivitäten der Stiftung enger mit denjenigen der Antikensammlung Berlin zu verknüpfen, zu der das Pergamonmuseum gehört. Ein erstes Beispiel war das im gleichen Jahr durchgeführte internationale Kolloquium »Restaurierung von antiker Architektur und von Architekturrekon­struktionen im Museum«, das für die Sanierung der Berliner
Museumsinsel von großem Nutzen war. Die Wieder­aufstellung der Carl-Humann-Büste des Bildhauers Adolf Brütt von 1901 im Pergamonsaal 2003 war ein Zeichen dieser Verbindung.

Ostfries Pergamonaltar, Originalzeichung von Carl Humann